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Die Flureinteilung in Emmerting

(Auszug aus einer Zusammenstellung von S. Pittner, Emmerting)

Innerhalb der langgestreckten Gemeinde Emmerting wird Unteremmerting einfachhin „das Dorf“ genannt. Daraus geht bereits hervor, dass ihm siedlungsgeschichtlich eine besondere Bedeutung zukommt. Das linke Ufer der unteren Alz wurde- bis in die Nähe des wegen seiner Hügelgräber bekannten Weilers Bruck im Süden,- von hier aus urbar gemacht. Der Gemeindeteil Seng, dessen Namen in Zusammenhang gebracht wird mit „sengen“, setzt eine benachbarte Siedlung voraus, von der her die Rodung erfolgte. Wenn die Deutung des Namens zutrifft, wurde an dieser Stelle der Auwald durch Niederbrennen gelichtet. Auch Oberemmerting ist, seiner Lage und den nur wenig begüterten Anwesen nach zu urteilen, sicherlich erst entstanden, als mit zunehmender Bevölkerung neues Land unter den Pflug genommen werden musste.

Dem alten „Ehemoutingen“, das wir bereits ein Jahr nach Karls des Großen Tod urkundlich erwähnt finden, liegt der Personenname Ehemut zugrunde. Aus Ehemoutingen wurde im Mittelalter Eh(e)mating(en), bis es schließlich durch Lautverschiebungen zu der jetzigen, stark abgewandelten Schreibweise kam. (Unter-)Emmerting ist mithin ein echter ing-Ort, der zur Zeit oder wenigstens bald nach der bajuwarischen Landnahme gegründet wurde.

Dorfanlagen aus jenen Tagen zeichnen sich durch die Wahl der Örtlichkeit aus. Es ist denkbar, dass die bajuwarischen Einwanderer hier im unteren Alztal Flurteile vorfanden, die schon einmal von den Römern kultiviert worden waren. An der Stelle des auf einer Vorterrasse breit hingelagerten Bergmannhofes stieß man im vorigen Jahrhundert auf Gebäudereste, die sich einwandfrei als römisch erwiesen.

Die ursprüngliche Unteremmertinger Dorfflur lässt sich anhand von Flurnamen auch heute noch in ihren Ausmaßen bestimmen. Im Alztal gelegen, jedoch um einige Meter höher als die Talsohle, zieht sie sich als tischebene Fläche der Leite entlang, die zu der waldbestandenen Niederterrasse hinanführt. Gegen die Bach- und Flußwiesen hin wird sie von der Unteren Dorfstrasse, an deren einen Seite sich die alten Gehöfte aneinanderreihen, abgeschlossen.

Die so begrenzte Flur gliedern quer verlaufende „Gassen“ in ein Unter-, ein Mitter-, und ein Oberfeld. Das ist die Einteilung, die von der Dreifelderwirtschaft, wie sie über ein Jahrtausend lang betrieben wurde, herrührt. Der Besitzstand-Kataster der Gemeinde Emmerting enthält noch für das Jahr 1850 den Vermerk: „Der Ackerbau wird durchgehends nach der Dreifelderwirtschaft betrieben, und zwar teils mit ganz reiner, teils mit besämter Brache“.

Der Wechsel von Winterfrucht, Sommerfrucht und Brache war notwendig, um den Boden ertragsfähig zu erhalten, da Düngung noch eine untergeordnete Rolle spielte.

Die drei „Felder“ müssen schon vor Jahrhunderten annähernd die heutige Ausdehnung gehabt haben, denn die Höfe, die sich in ihren Besitz teilen, bestanden in gleicher Zahl lange vor dem dreißigjährigen Krieg, wie sich im Zusammenhang mit der Taufkirchener und anderen Grundherrschaften feststellen läßt. Sämtliche Hofnamen haben sich seit jener Zeit unverändert erhalten, trotz häufigen Besitzerwechsel. Hof- und Schreibname decken sich heute noch beim Leidmann.

Zwar konnte sich bei der einreihigen Anordnung der Gehöfte kein Dorfmittelpunkt als Kern herausbilden, doch deutet manches darauf hin, daß die Besitzergreifung in nordsüdlicher Richtung erfolgte, ebenso wie der spätere Schritt von Unter- nach Oberemmerting.

Aller Wahrscheinlichkeit nach nahm also die Dorfgründung vom Anger her ihren Ausgang. Angerstadler und Oberstadler erscheinen sodann in eindeutiger Lagebeziehung. Außerdem führen nur von dieser Stelle aus (An der „Forstgasse“, zwischen unter- und Mitelfeld, wo vormals der Österer- der Anger- der Aigner- und der Leitmannhof beisammen standen) Wege in vier verschiedenen Richtungen: nach Mittling, nach Alzgern, in die Au und das Alztal aufwärts nach Süden.

Die erlaubte Stückzahl an Weidevieh war im einzelnen festgesetzt; sie entsprach der Größe der Höfe. Es gab in Unteremmerting nur Viertel- und Achtelhöfe.

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